Aminosäuren

Einfach erklärt sind Aminosäuren Moleküle, welche aus den chemischen Elementen Stickstoff, Kohlenstoff und Sauerstoff bestehen. Sie sind so klassifiziert, weil sie mindestens eine Carboxylgruppe (-COOH) und mindestens eine Aminogruppe (-NH2) haben.

Insgesamt gibt es mehr als 250 verschiedene Verbindungen, wesentlich wichtig für den Menschlichen Körper sind aber nur 20, die so genannten proteinogenen Aminosäuren. von diesen 20 kann der Körper jedoch lediglich 12 selbst produzieren, die verbleibenden acht werden daher auch als „essentielle Aminosäuren“ bezeichnet. Sie müssen über die Nahrung aufgenommen werden.

 

Aminosäuren im allgemeinen sind für viele Körperfunktionen zuständig, aneinandergekettet ergeben sie unsere Proteine und sind damit für unsere Zellbildung und Regeneration verantwortlich. 

Den „EAA´s“ ( Essentiell Amino Acids ) spricht man folgende Funktionen zu:

METHIONIN

hat den Nebeneffekt, dass ein Methionin-Überschuss den Urin ansäuert, was das Wachstum von Bakterien und Nierensteinen hemmt.

TRYPTOPHAN

ist der Ausgangsstoff für den Neurotransmitter Serotonin und das Schlafhormon Melatonin. Tryptophan wird daher unter anderem zur Behandlung von Schlafstörungen eingesetzt.

LYSIN

ist an der Produktion von Collagen, dem Aufbau des Bindegewebes, Knorpel, Haut, Haaren, Zähnen, Knochen, Sehen und der Muskulatur beteiligt.

PHENYLALANIN

ist die Vorstufe des Glückshormons Dopamin, das einen positiven Einfluss auf den Gemütszustand hat.

LEUCIN

trägt zum Erhalt und Aufbau von Muskelgewebe bei.

ISOLEUCIN

ist ebenfalls am Muskelaufbau beteiligt.

VALIN

unterstützt die schnelle Aufnahme aller Aminosäuren in die Muskulatur und die Leber.

THREONIN

ist enthalten in Zahngewebe und Collagen. Es trägt außerdem zu einer normalen Funktion des Nervensystems und der Leber bei und reguliert den Fetthaushalt.

 

Im Allgemeinen kann man sagen, dass eine ausreichende und ausgeglichene Aufnahme von Aminosäuren für Menschen generell wichtig ist, vor allem aber wenn wir uns mit Themen wie dem Muskelaufbau und Erhalt befassen.

Die Einnahme von EAA´s bspw. während des Trainings kann signifikant dazu beitragen die Muskeln vor katabolen Effekten zu schützen.

Neben den Essentiellen Aminosäuren gibt es für uns noch weitere nicht essentielle oder „semi“ essentielle Aminosäuren.

Grundlegend gilt, der Körper kann diese selbst herstellen, zumindest in gewissen Mengen. Dennoch kann die Ergänzung einiger Aminosäuren Sinn machen und uns Vorteile bieten.

Glutamin

Ein Beispiel ist Glutamin, oft auch L-Glutamin genannt.

Glutamin bzw. L-Glutamin wird als semiessentielle Aminosäure bezeichnet, die häufiger in der Muskulatur zu finden ist als jede andere Aminosäure. Man geht davon aus, dass der Anteil gegenüber anderer Aminosäuren bei etwa 50-60% liegt.

 

 

Auch wenn Glutamin nicht essentiell ist, geht man derzeit davon aus, dass sie nicht nur die Körperliche sondern auch die geistige Leistungsfähigkeit signifikant verbessern kann. Ebenfalls regt die Aminosäure die Protein und Glykogen Synthese an, was sich positiv auf den Muskelabbau auswirkt. 

Eine zusätzliche Einnahme sehen wir als äußerst Sinnvoll an, der Ideale Einnahmezeitpunkt ist in Kombination mit Kohlehydraten kurz nach dem Training, über die Menge streiten sich jedoch die Geister. Hersteller geben hier verzehrmengen von 5g bis hin zu 40g Täglich an. Wir gehen davon aus, dass je nach Aktivitätslevel und Körpergewicht die optimale Menge bei etwa 10g Täglich liegt. 

Arginin

Eine weitere wichtige „semi“ essentielle Aminosäure ist Arginin oder auch L-Arginin genannt.

Arginin ist eine der stickstoffreichen Aminosäuren, sie wird in geringen Mengen vom Körper selbst produziert, jedoch kann diese Menge in bestimmten Situationen zu gering sein. 

Arginin ist wichtig für die Bildung von Stickstoff­monoxid im Körper. Zahlreiche Studien haben gezeigt, dass Stickstoff­monoxid die Blutgefäße weitet und den Blutdruck senkt. Wenn nicht genügend Arginin zur Verfügung steht, kann es zu Durchblutungsstörungen, Bluthochdruck und auch zu Erektions­störungen kommen. Ob sich jedoch mit einer erhöhten Arginin-Zufuhr das Risiko zum Beispiel für Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken oder Erektionsstörungen beheben lassen, ist derzeit nicht ausreichend geklärt.

Eine echte Unterversorgung mit L-Arginin ist nicht bekannt. Nur bei bestimmten Erkrankungen, wie Bluthochdruck und Typ-2-Diabetes, wird weniger L-Arginin im Körper gebildet. Über eine ausgewogene Ernährung kann meist genug L-Arginin aufgenommen werden, um das auszugleichen.

AAKG

Eine „Weiterentwicklung“ von Arginin ist AAKG (Arginin Alpha-Ketoglutarat) 

Die Kombination aus der Aminosäure Arginin und Alpha-Ketoglutarat gilt als energiereiche Verbindung, denn Alpha-Ketoglutarat wird im Energiezyklus der Körperzelle gebildet. Das bedeutet, unsere Körperzellen kennen das energiereiche Substrat und nehmen es auch gerne in dieser Form auf.

L-Carnitin 

Eine Besonderheit ist das L-Carnitin, es gehört zu den aminosäure-ähnlichen Verbindungen, die aus den Aminosäuren Lysin und Methionin im Körper selbst synthetisiert werden. Zur Umwandlung in L-Carnitin sind außerdem Vitamin C und Vitamin B6 sowie Eisen und Vitamin B3 nötig.

L-Carnitin erfüllt viele wichtige Aufgaben im Körper, unter anderem:

  • unterstützt Nieren und Leber bei der Entgiftung und dem Abtransport von Schadstoffen
  • wirkt als Antioxidans
  • transportiert Fettsäuren in die Mitochondrien, reguliert die Energiegewinnung
  • stärkt das Immunsystem
  • schützt Membranen und Nervenzellen, kann daher zur Prophylaxe degenerativer neurologischer Erkrankungen beitragen
  • erhöht die geistige und körperliche Leistungsfähigkeit, insbesondere im Sport
  • kurbelt den Fettstoffwechsel und die Fettverbrennung an
  • verkürzt die Regenerationszeit nach intensiver körperlicher Belastung

L-Carnitin ist weit verbreitet als „Fett-Burner“ wobei der Stempel fachlich falsch ist, dennoch verbrennt L-Carnitin Lipide und stellt sie den Muskeln zur Energiegewinnung bereit, gleichzeitig fördert es den Aufbau von Muskelmasse.

Was während der Diät die Lipolyse unterstützen kann und eine Einnahme Sinnvoll ist. 

 

Beta Alanin 

Beta-Alanin ist eine nicht essentielle Aminosäure. Zusammen mit der Aminosäure Histidin kann unser Organismus Carnosin synthetisieren. Carnosin wiederum kann die Anhäufung von Laktat in der Muskelzelle minimieren. Dadurch kommt es erst später zu einer leistungsmindernden Übersäuerung der Zelle. Carnosin wirkt demnach als Laktatpuffer in der Muskulatur. Vor allem Sportler, die im anaerob-laktaziden Bereich trainieren, profitieren von dieser Wirkung. Das Problem ist, dass Carnosin selbst nur schlecht vom Körper aufgenommen wird, weshalb die Wirkung größtenteils verpufft oder das Carnosin nicht an der gewünschten Stelle, der Skelett-Muskulatur, ankommt.

Hier kommt Beta-Alanin ins Spiel. Dieses wird vom Körper besser resorbiert und in hohem Maße zusammen mit Histidin in Carnosin umgewandelt. Dadurch ergibt sich der ebenfalls bereits angedeutete Puffereffekt in Bezug auf das Laktat. Der pH-Wert in der Zelle kann länger in einem physiologisch optimalen Bereich gehalten werden und Leistungseinbußen treten später auf.

Nach den ersten Einnahmen von Beta-Alanin kommt es unter Umständen zu einem Kribbeln der Haut. Dies ist jedoch ein natürlicher Zustand, der nach Auffüllung der Beta-Alanin-Speicher bzw. Carnosinspeicher wieder nachlässt.

Eine synergistische Wirkung hat sich in der kombinierten Einnahme mit Kreatin ergeben. Während sich Kreatin eher im Bereich der anaerob-alaktaziden Energiebereitstellung positiv auswirkt, gilt dies für Beta-Alanin im Bereich der anaerob-laktaziden Energiebereitstellung. Man könnte die Wirkungen im Groben so beschreiben, dass Kreatin die Maximalkraftentwicklung fördert, während Beta-Alanin dabei behilflich ist, eine bestimmte intensive Belastung über einen längeren Zeitraum ohne gravierende Leistungsminderungen aufrechtzuerhalten.